Kapitel 20
Unzählige Fragen gingen mir durch den Kopf, alle zu dem alten Foto meines Großvaters. Er hätte es mir erzählt, wenn er schon einmal auf Iridian gewesen wäre, da war ich mir sicher. Mama hatte mich vor Iridian gewarnt, als wüsste sie es aus erster Hand, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass meine Mutter dorthin ging und dieses Foto machte. Kameras waren während Iridian nicht einmal erlaubt, was mich nur noch frustrierter und neugieriger machte. Mein Großvater oder meine Mutter konnten unmöglich vom Iridescence-Rudel stammen. Der Gedanke daran ließ mir den Magen umdrehen. Sie hätten mich nicht anlügen können, das hätten sie nicht. Und doch fand dieses Foto irgendwie seinen Weg in die Kiste meines Großvaters.
Ich folgte Celine und Helene die Treppe hinauf und durch die große Eingangstür und starrte in den Raum um uns herum. Das Foyer, wie die meisten wohlhabenden Leute es nannten, war im Grunde ein großer, leerer Raum. Goldverzierte Kristallleuchter hingen von der gewölbten Decke, dicke Perserteppiche bedeckten den Boden wie einen langen roten Teppich. Dicke kastanienbraune Vorhänge hingen vor den großen Fenstern, deren unterer Rand in schimmerndes Gold überging. Auf kleinen Podesten standen geschnitzte Statuen und andere Figuren. An beiden Enden des Raumes stand ein Tisch; Vasen mit seltsam gefärbten Blumen standen in Bündeln. Das Haus duftete nach Vanille und Sahne, vermischt mit dem Duft frisch gekochten Essens.
Trotz des Unbehagens, das mich durchfuhr, knurrte mein Magen lautstark beim Duft von Essen. Diejenigen von uns, die mit wenig Geld geboren wurden, standen herum und gafften in den Raum um uns herum. Diejenigen, die wie Lila in Reichtum geboren wurden, gingen weiter, als hätten sie das alles schon einmal gesehen. Nachdem wir uns sattgesehen hatten, folgten wir drei der Gruppe in das, was das Esszimmer sein musste.