Kapitel 20
Victoria POV
Das Klirren von Silberbesteck auf Porzellan hallte durch den opulenten Speisesaal – ein starker Kontrast zu der Spannung, die unter der Oberfläche knisterte. Als ich zurückkam, war meine Familie um den kunstvollen Mahagonitisch versammelt, ihre Gesichter vom sanften Schein des Kronleuchters erhellt. Isabella, deren blondes Haar ihr über die Schulter fiel, schmiegte sich an Alexander, ihr Lachen klang wie ein Windspiel. Ein Stich, den ich nicht genau benennen konnte, durchfuhr mich. Ich zwang mich zu einem Lächeln und rutschte auf den freien Platz, zwängte mich zwischen meinen Vater und Alexander.
Das Essen begann, eine Parade exquisit zubereiteter Gerichte, die ich kaum probierte. Das Geplapper meines Vaters über irgendeinen Geschäftsabschluss verklang im Hintergrund. Meine Aufmerksamkeit war wie ein Laser auf Julian gerichtet, dessen dunkler, intensiver Blick mich fixierte. Es war kein flüchtiger Blick; es war ein beharrlicher, irritierender Blick, der mir die Nackenhaare zu Berge stehen ließ. Jedes Mal, wenn sich sein Blick traf, blitzte etwas Unlesbares in seinen Augen auf, doch er machte keine Anstalten, wegzuschauen – eine eklatante Missachtung gesellschaftlicher Umgangsformen und, noch wichtiger, meines Wohlbefindens.